Zukunft
Wie geht es weiter ?
Beim ersten Heimattreffen in Heidelberg wurde die HOG Saderlach (Heimatortsgemeinschaft) gegründet (23 April 1983). Die 200 Anwesenden wählten Josef Eisele, (*1926 - +2002), zum ersten Vorsitzenden der HOG. Eisele hatte schon vorher, über Jahrzehnte hinweg, die Interessen unseres Heimatortes bei der Landsmannschaft vertreten und in unermüdlichem Fleiß Statistiken zusammengestellt. Anläßlich seines 70 Geburtstages wurde er vom Bundesvorstand mit der Silbernen Verdienstmedaille der Landsmannschaft ausgezeichnet. Seither finden im zweijährigem Wechsel jeweils Treffen in Augsburg oder im Schwarzwald statt. 1987 fand in Schluchsee unsere 250- Jahrfeier statt, an der 620 Personen teinahmen. Dank der hervorragenden Organisation von Dipl. Ing. Werner Weiß wurde diese Begegnung eine der schönsten. Erstmals war die deutsche Öffentlichkeit wieder auf uns aufmerksam geworden, Trachtengruppen aus dem ganzen Schwarzwald waren beteiligt. Der große Festzug bot ein Rückblick auf unser Leben im fernen Banat, mit Trachten und Gebräuchen, allegorischen Wägen (selbst einen heimatlichen Pflug hatten wir dabei!) usw. Zur Feier brachte die HOG die Ortsmonographie von Prof. Künzig als Nachdruck heraus (verantwortlich Dr. med. Gerhard Weiss) und Hans Burger die Festschrift zur 250- Jahrfeier Saderlachs als Fortschreibung der Ortsgeschichte. Leider war der Anklang in dem Touristenort Schluchsee nicht wie erwünscht, so daß man sich alsbald nach einem anderen Bezugsort umsah. Dipl. Ing. Jakob Ferch bereitete unseren zweiten Anlauf in den Schwarzwald beispielhaft vor. Der Empfang bei den Hotzenwälder war so überwältigend, daß daraus eine bleibende Partnerschaft entstand. Diese wurde 1995 durch die Errichtung des “ Saderlacher Mahnmals “ für alle Zeiten besiegelt. Nach einem Entwurf von unserem Heimatkünstler Hans Hausenstein-Burger, erhebt sich nunmehr vor der Hotzenwaldhalle in Görwihl ein 270cm hoher Granitpfeiler, der aus drei Quadern besteht : Der untere Auswanderer-Block (100x100x100cm) trägt auf seinen Seiten alle Namen der Aussiedler aus den umgebenden Orten des Schwarzwaldes sowie die später Hinzugekommenen; in der Mitte, der Block der Vollendung und Reife, mit einem Bronzeguß der Kirche und dem Schriftzug “ Saderlach 1937 “ trägt, und schließt oben, mit einem über der Mitte gebrochenem Block, symbolisch für das jähe Ende dieser einmaligen Entwicklung. Die Kosten von fast 40 000 DM wurden von allen Saderlacher getragen, auch von denen, die kurz vorher die Heimat verlassen hatten und noch mitten in der Existenzgründung standen. Seit der Errichtung des Denkmals findet alljährlich am ersten Wochenende im September ein kurzes Gedenken in Görwihl statt. -- siehe Karte mit Lage des Mahnmals https://goo.gl/maps/4obvfY85E4N4T1su7 Die Integration in das binnendeutsche Leben verlief ohne größere Schwierigkeiten. Viele Saderlacher hatten studiert und sind nahtlos in ihren Berufen tätig geworden als Techniker, Ingenieure, Handwerker oder Ärzte, ganz besonders viele Lehrer! Durch Umschulungsmaßnahmen haben viele Saderlacher moderne Berufe angestrebt. Die HOG Saderlach betreut im Jahre 2000 noch 1028 lebende Personen. Davon sind: Seit 1987 ist Johann (Hans) Burger, München, Vorsitzender der HOG (bis 2015), Josef Schmalz (Augsburg) und Franz Winterhalter (Tuttlingen) Stellvertretende Vorsitzende (ab 2015 Vorsitzender). Für die Statistik: Elfriede Weiszenberger, Kassenwart: Katharina Eisele (Bietigheim-Bissingen), Schriftführer: Lehrer Franz Neff. Doch ohne die Stützpunktleiter wäre ein Weiterleben dieser Gemeinschaft undenkbar. Es sind dies: Mathias Eisele (Bietigheim), Maria Zipfl (Aschaffenburg), Franz Mühlbach (Heidelberg) und Franz Schweitzer (Mannheim), Jakob Ferch und Josef Spanier (Singen), Katharina Weiss und Mathias Albert (Geretsried), Valentin Brucker (Ingolstadt), Matthias Spanier (Augsburg), Mathias Schmalz (Nürnberg) sowie viele andere wie Chorleiter Herbert Mühlbach, Sportgruppe (1.FC Saderlach) Anton Gängler, die durch ihren Einsatz das Erbe Saderlachs weitertragen. Ihnen und vielen anderen ist es zu verdanken, daß die Existenz der einzigen alemannischen Siedlung im südosteuropäischen Raum nicht sang- und klanglos verschwindet, sondern dereinst einen Widerhall in der deutschen Geschichte finden wird. Sie werden das Erbe hüten und getreulich weitergeben. Hans Burger, 2000
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