Deportation: der Leidensweg der Deutschen aus Banat/Rumänien Eiskalter Wind weht noch im Mai, Der Russe schreit uns an : "Dawai, dawai !!" Mit geduckten Köpfen schleppen wir uns durch den Schnee, Die Schuhe sind zerlöchert, offen sie "stehn".    Die Kleider sind so dünn und zerissen Bei minus 30 Grad kein Schutz, wir sind " verbissen", Vor kurzer Zeit wir noch froh zuhause gelebt, Hier in Rußland, haben wir alles "verlebt".   Wo ist unsere Schuld, was haben wir Böses getan ? Nur weil wir Deutsche nach Namen wahr'n? Wie Tiere, in Züge hat man uns verladen, Endlose Wochen sind wir durch die Steppe gefahren.   Kein Wasser, nicht mal trock'nes Brot, Wie die Tiere machten wir die "Not". Und endlich als der Zug das Ziel errungen, Zur Arbeit in den Mienen, wir gezwungen.   Zum Schlafen dienten elende Baracken, Das Essen war nur " Suppenwasser". Kein Arzt, nur kalte "Gute Nacht", Viele blieben für immer in "Gottes Macht".   Was blieb uns übrig als zu beten, Gott ist nicht schuld, andere sind Täter. Von einer einst blühender Gemeinde, Geblieben sind, die vielen Grabsteine.   So mancher aus Verzweiflung hat versucht Der Heimat sich zu nähern, mit eisernem Mut, Doch kein Mensch konnte das schaffen, Tausende Kilometer, durch Schnee und Eis, sich durchzuraffen.   Wenn noch am Leben, wurde er bestraft, Aufs Härteste, das es uns alle traf. Drum lieber schuften wir so weiter Mit Gott und Hoffnung, auf die Befreiung.   Als endlich der Tag der Erlösung kam, Ein Viertel an " Zahl" wir noch war'n. Eltern, Brüder, Schwestern sind dort begraben, Nicht mal ein Name  ans Kreuz wurde "aufgetragen". , Und wenn nach all der Bitterkeit Am Horizont die Heimat erscheint, Das Herz zu jubeln dann beginnt, Wenn auch der Schmerz die Seele "überennt" !   Darum Kinder, Enkel, preist den Ort euer Vorfahren, Sie ruhen jetzt in ihren " Grabmälen". Lasst nicht die Friedhöfe verwildern, Das schuldet ihr ihnen, für immer !!!   Ansonst erlöscht letzt Stück Erinnerung an das, Wo Teil deutschen Volkes, vor über 200 Jahren, ohne Hass, Mit bloßen Händen, aus Sumpf und Wildniss "gestampft", Das "edelste " Ackerland Europas, Banat wurde es genannt !!!   PS: ein Dank den verschweißten Händen die uns ernährt.        "Gott gebe Ihnen die ewige Ruhe" Gedicht in Dialekt  Mach’s Gätteli zue „Mach’s Gätteli zu d’Sou goht usse“ Isch alles was mir bliebe isch vu mine Großmutter. So seget vill die in Ditschland sin gebore, Ihre Großeltre aber in Saderlach sin groß wore. Es isch die Saderlacher Sproch, die hän se gsproche, leider isch jetz niemand meh dort, Saderlach hän si alle verloh. D’Saderlacher Gschichte isch in Biecher gschriebe, D’Sproch soll mr aber in de Familie witer gäh, oder veliere, Jetz wo mr ninner zsämme sin in eim Dorf, wo mr vu chlai a glehrt hätt d’Sproch, jetz wo fascht niemand mit de Enkeli saderlacherisch redet, weil sie lieber Englisch oder Chinesisch lehret, isch Gfohr do dass in a paar Johr, unse Dialekt veschwindet, isch doch wohr! Drum derfet mir Alti, die noch Saderlacherisch chennet, nit vegesse mit de Enkeli so rede! Sunscht blibt’s so wie es am Afang stoht, „Mach’s Gätteli zu d’Sou goht usse“, mr isch nimm do! Franz Eisele Heidelberg, 17.08.19      
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