Anbei einige Insignien der Feuerwehren (Tapferkeit - 20 Jahre Mitglied - Veteran)
In den Jahren 1950 bis 1990 wurde der Feuerwehrverein zum zentralen Mittelpunkt des deutschen Gemeindelebens, Treffpunkt
für die Jugend und gesellige Veranstaltungen.
1989 wurde das hundertjährige Bestehen des Vereins mit feierlichen Paraden und beeindruckenden Schauübungen groß
gefeiert, als die letzten deutschen Kommandanten Josef Späth † (236) und Johann Steinkampf (249) bereits auf die
Ausreisegenehmigung warteten. Mit ihrer Abreise ging das letzte Kapitel der deutschen Vereinsgeschichte Saderlachs zu Ende.
Als nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur und dem Tod der Ceausescus (1989) die große Ausreisewelle der deutschen
Bevölkerung begann, befand sich auch der Feuerwehrverein in Auflösung.
Von Franz Fernbacher habe ich folgende Information erhalten:
2013: Der Träger der Feuerwehr ist die Gemeinde Zădăreni mit Doina Petri als Bürgermeisterin. Zurzeit sind 17 aktive
Mitglieder, davon 4 Mann als feste Gemeindeangestellte, für Schulbus und andere Aktivitäten.
Mit drei Fahrzeugen und einer tragbaren Motorpumpe ist die FF Zădăreni sehr gut ausgerüstet .
Im Jahre 2011 wurde Andreas Eisele (* 25.08.1926 - † 22.02.2013 ) Haus Nr. 220 als eines der ältesten Mitglieder eines
Freiwilligen Feuerwehrvereins im Kreis Arad zu seinem 60-jährigen Jubiläum, in Anwesenheit von viel Prominenz, geehrt.
--- siehe auch FF Andreas Eisele
Vielen Dank an die gewesenen Mitglieder des Feuerwehrvereins für ihren Beitrag zu diesem Artikel.
Mathias Müller † (212) / Franz Eisele † (387) / Peter Mühlbach † (207) / Franz Fernbacher (255) / Josef Späth jun. (236)
Franz Eisele (203), 2014
Eine wichtige Person im Verein war der Exerziermeister oder Übungsleiter. Es
wurden die mechanischen Handlungsabläufe bei der Inbetriebnahme der Spritzen
geübt, dazu verschiedene Hürden zu überwinden, alles in Zeitlimit und viel
Geschwindigkeit, mit Stoppuhr und Trillerpfeife. Es gab immer sportliche
Wettbewerbe zu bestreiten, dazu kamen viele Vereine aus verschiedenen
Ortschaften.
Mit Franz Eisele (387) hatte Saderlach einen guten und erfahrenen Exerziermeister,
er führte die Übungen von 1959 bis 1990.
Während des zweiten Weltkriegs fanden keine Aktivitäten mehr statt.
Nach dem Kriegsende und dem Zuzug vieler rumänischen Kolonisten gab es nun andere, neue gesellschaftliche
Strukturen. In den einst deutschen Verein wurden immer mehr rumänische Mitglieder aufgenommen. Für kurze Zeit
wurden selbstverständlich keine deutschen, sondern rumänische Vereinspräsidenten und Oberkommandanten eingesetzt.
Auch die Kommando- und Befehlssprache wurde nun rumänisch.
Die Finanzierung des Vereins wurde hauptsächlich durch die Mitgliederbeiträge erwirkt. Jedes Mitglied des Vereins hatte
einen fixen Beitrag zu entrichten. Zudem wurden jährliche Hausbesuche gemacht - freiwillig - (Brandbeschauung) und
kurze Kontrollen bei den Feuerstätten.(Herd, Ofen, Kachelofen etc.) Auch hier wurden kleine Spenden
entgegengenommen. Andere Einnahmequellen waren verschiedene kulturelle Veranstaltungen und die Musikkapelle mit
Tanzabende, Hochzeiten, Taufen etc. Die notwendigen Materialien zur Feuerbekämpfung (Schläuche) wurden über die
Gemeinde und die Berufsfeuerwehr aus Arad beschafft.
Durch fehlende Unterstützung der öffentlichen Behörden wurde auch der Verfall der Gebäuden und Remisen sichtlich.
Die Gebäude und Räumlichkeiten gehörten der Gemeinde und wurden zur Nutzung überlassen. Leider fehlten die Mittel
für Reparatur und Pflege. Die Remise in der Zigeunergasse neben dem Kindergarten wurde geschleift. Auch der
Kindergarten wurde abgerissen und eingeebnet, ist nun freier Bauplatz. Siehe Bilder Dorf 2013.
Die ersten Uniformen der Feuerwehr wurden von den ungarischen Bürgergarden abgeleitet, sie wurden immer
weitergegeben und angepasst. Zuletzt wurden 33 neue Uniformen durch unsere beiden Schneidermeister Mathias Eisele
(310) angefertigt, die Unkosten wurden über die Kollektivwirtschaft abgewickelt. Als Gegenleistung halfen die Mitglieder
des Vereins bei verschiedenen Arbeiten oder Aktionen.
Auf der Jahresgeneralversammlung an Drei König wurden die Anordnungen und Beschlüsse festgelegt, es ging auch um
Pünktlichkeit an Übungstagen und Anwesenheit. Das Fehlen wurde mit kleinen Geldstrafen in die Gemeinschaftskasse
geregelt.
Damit man bei Feuerausbruch schnell an der Stelle des Brandes war und zur Absicherung wurden außer dem
Feuerwehrsitz noch drei andere Remisen erstellt. Eine Remise war beim Kindergarten in der Zigeunergasse, ausgestattet
mit zwei Spritzen und zwei Wasserwagen mit je 500 Liter Wasser. Bei Wintereinbruch mit Frost wurde das Wasser
abgelassen - bei Brand also kein Wasservorrat! Eine andere Remise war beim ”Hambar” an der Strassgasse und eine in
der Schlossburggasse, ausgestattet mit je einer Spritze und einem Wasserwagen.
Die gelegentlichen sonntäglichen Schauübungen waren viele Jahre das Dorfereignis, genau so wie die Feuerwehrbälle. Den
langjährigen Kommandanten: Franz Eisele (146) etwa bis 1952, Franz Lidolt (277) von 1953 - 1965, Andreas Eisele (220)
von 1965 - 1966, Johann Batzer (385) von 1967 bis zu seiner Ausreise 1979 und seither Josef Späth (236) gebührt ein Wort
des Dankes und des Lobes. Sie haben einen Rest Tradition wahren können und gerade in Zeiten der Angst und Hilflosigkeit
manchmal wirkungsvoll helfen können. Ab 1946 gab es öfters Feueralarm in Saderlach, die Freiwillige Feuerwehr konnte bis
auf die Feuersbrunst von 1949 stets größeren Schaden vermeiden.
In enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr standen die Saderlacher Musikorchester. Sie stützten bis zuletzt das
zusammengeschrumpfte gesellschaftliche Leben, ob dies nun Tanzveranstaltungen, Schulfeiern, Hochzeiten oder Festmessen
zu Ostern, Neujahr oder Chilbi waren. Es gab Zeiten, da lernte jeder Junge ein oder zwei Instrumente spielen. Nicht zufällig
hat Saderlach mehrere studierte Musiker hervorgebracht, Lehrer, Komponisten und hervorragende Interpreten.
Hans Burger
Unterkommandant
Oberkommandant
Vereinspräsident
1889 - 1895
Johann Steinkampf
1889 - 1895
Mathias Wertscheck
1895 - 1924
Mathias Wertscheck
1895 - 1924
Franz Hemmen
1924 - 1931
Franz Hemmen
1924 - 1931
Johann Braun
1931 - 1934
Johann Braun
1931 - 1934
Johann Neff
1934 - 1936
Johann Neff
1934 - 1936
Franz Eisele
1936 - 1952
Franz Eisele
1936 - 1952
Johann Schmalz
1952 - 1964
Franz Lidolt
1952 - 1964
Andreas Eisele
1964 - 1968
Andreas Eisele
1964 - 1968
Johann Batzer
1968 - 1979
Johann Batzer
1968 - 1979
Josef Späth
1979 - 1990
Josef Späth
1979 - 1990
Franz Huth
1990 - 1996
Andreas Eisele
1990 - 1993
Franz Knill
1996 - 2001
Sima Popa
1993 - 2001
Viorel Verisan
2001 - 2005
Viorel Verisan
2001 - 2005
Silviu Obrejan
2005 - z.Zt.
Petre Popescu
2005 - z.Zt.
Dumitru Vaduva
1928 - 1935
Johann Wagner
1935 - 1937
Julius Kompaß
1937 - 1942
Josef Spießländer
1942 - 1946
Dumitru Popovici
1946 - 1948
Simon Ardeu
1948 - 1959
Thomas Zipfl
1959 - 1979
Friedrich Zajatz
1979 - 1982
Andreas Albert
1982 - 1989.
Mathias Leimbacher
1989 - NN
Bilder: Hans Burger, Franz Eisele (203)
Im 19. Jahrhundert waren kleinere Brände und auch Unfälle in den Banater Ortschaften nichts Neues. Bedingt durch die viele
alten Siedlerhäuser mit Schilfdach, offener Kaminküche, Kochen mit Herdfeuer, Heizen mit Lehmofen oder Kachelofen, waren
Brände an der Tagesordnung. In jedem Bauernhof gab es dazu Scheunen, Weizenstroh Schober und Maisstroh Schober. Die
Handwerker und Gewerbetreibende halfen beim Löschen eines Brandes, jeder mit Gerätschaften seines Betriebes, doch es war nicht
richtig organisiert und es waren keine richtigen Gerätschaften zur Brandbekämpfung vorhanden. Infolge dessen wurde beschlossen,
am Beispiel anderer Banater Ortschaften, einen Verein zum Löschen von Feuer zu gründen.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Saderlach war im Jahre 1889. Genaues Datum ist nicht bekannt.
Die ersten Feuerwehrspritzen (Pumpen) waren noch mit Handbetrieb, also Muskelkraft, mit 6 bis 8 Mann Besatzung, von Pferden
gezogener Handdruck - Spritzen. Dazu war die Bedienung recht umständlich, anstrengend und forderte viel Übung der Mitglieder.
Die Spritzen hatten keinen Saugschlauch, das Wasser musste mit Eimern oder Kübeln in den Wasserbehälter der Spritze geleert oder
vom Wasserwagen reingelassen werden. Dann wurde das Wasser zum Brandherd gepumpt. Die ältesten Spritzen (3 Stück)
stammten aus dem Gründungsjahr 1889, waren aus Holz gebaut mit Druckzylinder aus Messing und Kupfer. Die Mannschaft
bestand aus 8 Personen an der Pumpe und drei Personen am Schlauch und Strahlrohr. Die Spritzen und Wasserfässer aus den
Remisen wurden mit Pferden gezogen. Später wurden Spritzen mit Saugschlauch angeschafft, damit konnte man Wasser aus
Regentonnen hochpumpen. Sie wurden auch von Hand betätigt. Die Alarmierung der Mitglieder wurde mit den Kirchenglocken
gemacht; ein spezielles Geläut der Notglocke vom Kirchturm forderte die Mitglieder auf zum Feuerwehrhaus zu kommen. Dazu
gab der Hornist mit Trompete das Feuersignal, in jeder Gasse. In Saderlach wurde auch mit dem lauten Ruf ” FIRIO ” ein Brand
verkündet. So wurde in der ganzen Ortschaft der Alarm ausgelöst und gewarnt. ( Feurio = alemannisch `Firio` -- ein historischer
deutscher Warnruf, der den Ausbruch eines Brandes meldet )
Auszug aus dem “Roten Saderlacher Buch”, von Johann Burger (1987)
... Die Freiwillige Feuerwehr blieb, neben dem Kirchenchor, der einzige funktionierende Verein, der über die wirren Zeiten hinweg
gerettet werden konnte. Der verdienstvollen Leitung hier deshalb eine knappe Würdigung. (ab 1931 “Reuniunea Pompierilor
Voluntari”)
Remise neben dem Kindergarten / gibt es nicht mehr
Geschichte des Feuerwehrvereins
Das Amt des Oberkommandanten wurde mit diesen Insignien sichtbar dargestellt
(Signalhorn und Feuerwehroffiziersbeil)
Vereinsfahne (1930)
125 Jahre Feuerwehr
Willkommen zum Archiv
der HOG Saderlach
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr
in Saderlach
Gegründet im Jahre 1889